Montag, 18. August 2008

Zusammenarbeit mit der Kommission für Quartärforschung der Öst. Akademie der Wissenschaften

Für folgendes geplante Projekt werden bei "Sub-Glacies 2008" Aufsammlung durchgeführt werden.

Quaternary Warm phases in the High Alps
Intensity and Chronology of warm and temperate periods of the last 100.000 years

Während sich die Kaltzeiten und die von ihnen verursachten Gletschervorstöße durch mannigfache geologische Phänomene wie Moränen, Gletscherschliffe und Hohlformen in der Landschaft unserer Alpen vielerorts bemerkbar machen, bleiben die Spuren der Warmzeiten im Verborgene. Es sind vor allem biologische Datenträger, die uns Kunde geben können über das Ausmaß und die Intensität von warmen Zeitabschnitten in den Hochalpen. Zu finden sind diese biologischen Datenträger nur in Arealen, die von der erosiven Kraft der Gletscher nicht völlig zerstört worden sind und wo Bedingungen herrschen, die eine Erhaltung der biologischen Substanzen ermöglichen. Es sind dies z.B. Hohlformen wie Karsttaschen, Moore und Gebirgsseen, deren Sedimente heute wieder unter den abschmelzenden Gletscher ans Tageslicht kommen. Mit ihnen können auch Reste der einstigen Vegetation wie fossile Hölzer und Torfe an die Oberfläche gelangen.

Als besonders geschützte Bereiche erweisen sich die hochalpinen Höhlen, die einst von Pflanzen fressenden Säugetieren bewohnt waren, die ihre Nahrung aus der Höhlenumgebung decken mussten. Es sind vor allem fossile Knochen und Zähne von Höhlenbären, die uns Kunde von den einstigen Klimaverhältnissen geben.
Biologischen Resten ist gemeinsam, dass sie mit Hilfe der Radiokarbonmethode datiert werden, Holzstücke können zusätzlich durch dendrochronologische Untersuchungen genaue Altersdaten für den jüngsten Abschnitt des Quartärs liefern. Stabile Isotopen (vor allem von Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff) können indirekt zur Ermittelung der einstigen Temperatur herangezogen werden.

Stand der Forschung.
Bisher gibt es eine Reihe punktueller Ergebnisse
Dachstein: Hallstätter Gletscher, Schreiberwandhöhle
Totes Gebirge: Salzofen, Brieglersberghöhle, Ramesch-Knochenhöhle
Steinernes Meer: Äußere Hennenkopfhöhle, Schneiberhöhlen
Dolomiten, Conturineshöhle
Rätikon, Sulzfluhhöhlen
Pasterze: Holz und Torf
Zillertal, Schwarzensteinalm (Holz)
Bernina, Cierva-Gletscher: Holz, ??
?? weitere Fundstellen?
Methodik:
Probennahme
Artliche Bestimmung von Hölzern, Knochen und Zähnen
Evtl. DNA-Analysen
C14-Datierung
Dendrochronologische Untersuchungen
Stabile Isotopen

Durch die Schlussfolgerungen aus der Altitude der Probenentnahme-Stelle, dem geologischen Alter der Probe sowie der Ökologie und Physiologie der determinierten Taxa kann die einstige Vegetation im Untersuchungsraum rekonstruiert und die Intensität der Warmphase eruiert werden.
Hauptziel des Projekts: klimatologische Erfassung der Mittelwürm-Warmzeit und der frühholozänen Warmphasen im Vergleich zu rezenten Bedingungen.

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